Die PET-CT ist ein modernes Untersuchungsverfahren, das die hohe Ortsauflösung der Computertomographie mit einer nuklearmedizinischen Untersuchung kombiniert, die sehr empfindlich eine funktionelle Aussage über den Glukosestoffwechsel (Zuckerstoffwechsel) im gesamten Körper ermöglicht.
Die beiden Untersuchungen werden in unmittelbaren Zusammenhang hintereinander durchgeführt und die sich ergebenden Aufnahmen werden auf elektronischem Weg überlagert, so dass man genau erkennen kann an welcher Stelle des Körpers ein erhöhter Glukosestoffwechsel vorliegt. Dieser deutet dann auf einen tumorösen oder entzündlichen Prozess hin.
Da gerade auch schnell wachsende Tumoren einen erhöhten Glukostoffwechsel aufweisen, ist das Verfahren gut geeignet, bestimmte Tumoren und ihre Metastasen aufzudecken.
Das Verfahren wird nur bei bestimmten Fragestellungen als Kassenleistung anerkannt.
Die vom gemeinsamen Bundesausschuss zugelassenen Indikationen bei onkologischen Fragestellungen sind:
- Bestimmung des Tumorstadiums von primären nichtkleinzelligen Lungenkarzinomen einschließlich der Detektion von Lungenfernmetastasen.
- Nachweis von Rezidiven (bei begründetem Verdacht) bei primären nichtkleinzelligen Lungenkarzinomen.
- Charakterisierung von Lungenrundherden, insbesondere Beurteilung der Dignität peripherer Lungenrundherde bei Patienten mit erhöhtem Operationsrisiko und wenn eine Diagnosestellung mittels einer invasiven Methodik nicht möglich ist.
- Bestimmung des Tumorstadiums von kleinzelligen Lungenkarzinomen einschließlich der Detektion von Fernmetastasen, es sei denn, dass vor der PET-Diagnostik ein kurativer Therapieansatz nicht mehr möglich erscheint.
- Nachweis eines Rezidivs (bei begründetem Verdacht) bei kleinzelligen Lungenkarzinomen, wenn die Patienten primär kurativ behandelten wurden und wenn durch andere bildgebende Verfahren ein lokales oder systemisches Rezidiv nicht gesichert oder nicht ausgeschlossen werden konnte.
- Entscheidung über die Bestrahlung von mittels CT dargestellten Resttumoren eines Hodgkin-Lymphoms mit einem Durchmesser von >2,5 cm nach bereits erfolgter Chemotherapie.
- Entscheidung über die Durchführung einer Neck Dissection bei Patienten
– mit fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren oder
– mit unbekannten Primärtumorsyndromen des Kopf-Hals-Bereiches.
- Entscheidung über die Durchführung einer laryngoskopischen Biopsie beim Larynxkarzinom, wenn nach Abschluss einer kurativ intendierten Therapie der begründete Verdacht auf eine persistierende Erkrankung oder ein Rezidiv besteht.
- Entscheidung über die notwendige Anzahl von Chemotherapiezyklen bei Hodgkin-Lymphomen im fortgeschrittenen Stadium nach zwei Zyklen leitliniengerechter Chemotherapie.
- Einsatz bei malignen Lymphomen bei Kindern und Jugendlichen.
- Initiales Staging bei Hodgkin-Lymphomen.
- Initiales Staging bei aggressiven Non-Hodgkin-Lymphom.
Weitere sinnvolle PET-CT Indikationen:
- Ösophaguskarzinom, Kolorektale Karzinome (Detektion von Fernmetastasen), hier z.B. ist die Durchführung im Rahmen der ASV möglich.
- Mammakarzinom: Metastasensuche, insbesondere bei unklaren Befunden.
- maligne Ovarialtumoren: Ausbreitungs- und Rezidivdiagnostik
- Melanom: Ausbreitungsdiagnostik bei V.a. oder Nachweis von lokoregionaler Metastasierung im Stadium II C und III.
Entzündungsdiagnostik:
- Fieber unklarer Genese
- Osteomyelitis der peripheren Knochen und Wirbelsäule
- Vaskulitis der großen und mittelgroßen Gefäße
- Gefäßprotheseninfektion und Endokarditis
Wie hoch ist die Strahlenbelastung?
Ausgehend von einer natürlichen Strahlenexposition der europäischen Bevölkerung im Durchschnitt von 2 mSv pro Jahr, beträgt die Strahlenbelastung der PET etwa das Zwei- bis Dreifache und der Low-dose-Computertomographie etwa das Ein- bis Zweifache.
Nebenwirkungen:
Allergische oder toxische Nebenwirkungen sind nicht bekannt.
Patienteninformation:
Etwa eine Stunde vor der Untersuchung wird eine kleine Menge einer radioaktiven Substanz über eine Vene injiziert. Die Untersuchung wird im Liegen durchgeführt. Die Untersuchungsdauer liegt bei etwa 20 Minuten, wobei Computertomographie und PET hintereinander durchgeführt werden. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft. Zeitbedarf insgesamt etwa 2 – 2,5 Stunden.
Nicht vergessen:
Die Untersuchung wird nüchtern durchgeführt. Die Blutzuckerwerte sollten nicht über 150 mg/dl liegen.
Patientenvorbereitung:
- Anmeldeformular ausfüllen.
- Ein Tumorboardbeschluss bei anerkannten Indikationen ist wichtig.
- Alle Vorbefunde wie Arztbriefe, CT-, Rö- und MRT-Bilder (falls nicht aus unserer Praxis stammend) mitnehmen
- Die Untersuchungen findet Donnerstag jede zweite Woche statt. Die Anmeldung ist wöchentlich bis Montag möglich
- Überweisungsschein vom Haus- oder Facharzt
Weiterführende Informationen und Quellen:
- Deutsches Ärzteblatt/Jg.115/Heft10/9. März 2018
- Deutsches Ärzteblatt/Jg. 115/Heft 11/16.März 2018
- www.nuklearmedizin.de
- https://www.krebsinformationsdienst.de/untersuchung/pet.php
- https://www.g-ba.de/informationen/beschluesse